Entstehung eines Ei
Wie entsteht ein Ei?
Die weiblichen Geschlechtsorgane sind bei den Hühnern wie bei allen Vögeln nur auf der linke Körperseite ausgebildet. Sie bestehen aus Eierstock, Eileiter, Eihalter und Scheide.
Am Eierstock, den man sich ungefähr wie eine Weintraube vorstellen kann, sind eine große Anzahl an Eizellen angelegt. Sie bilden kleine Dotterbläschen (Follikel), deren Haut schließlich bei einer bestimmten Größe der Dotterkugel platzt und diese freigibt. Alle 24 bis 36 Stunden platzt im Eierstock einer Henne eine Follikelhaut und gibt eine Dotterkugel frei. Diese gelbe Kugel wird von der trichterförmigen Öffnung des Eileiters aufgefangen. Im Eileiter befinden sich so genannte Samentaschen. Nach der Paarung werden hier die Spermien eingelagert und nach und nach abgegeben. Bis zu 14 Tage nach erfolgter Besamung bleibt ihre Befruchtungsfähigkeit erhalten. Bereits 15 Minuten nach dem Eisprung kann ein Ei befruchtet sein.
Aus dem Eidotter, das jetzt 24 Stunden lang durch den Eileiter wandert und dabei bearbeitet wird wie an einem "Fließband", entsteht schließlich ein fix und fertiges Hühnerei.
Der obere Teil des Eileiters wird relativ schnell durchlaufen, im anschließenden Teil, dem Magnum, wird die Dotterkugel von der ersten Eiklarschicht umhüllt. Abgesondert wird das Eiklar durch Drüsen der Eileiterwände, wobei sich die Dotterkugel laufend um sich selbst dreht. Nachdem es die Eileiterenge passiert hat, gelangt das Ei in den Eilhalter, wo es sich am längsten aufhält und den letzten Schliff und seine Schale bekommt. Zottenförmige Drüsen scheiden eine kalkhaltige Masse aus, die das fertige Ei umschließt und dann erstarrt.
Quelle: Hühner in meinem Garten
Interessant finde ich noch aus dem Buch "Kunstbrut" folgenden Abschnitt:
Die Körpertemperatur der Henne beträgt 41,6 Grad, die für eine erfolgreiche Bebrütung viel zu hoch wäre. Von einigen Haushuhnrassen weiß man, dass sie für die Eibildung viel länger als 24 Stunden benötigen und das ihre Fruchtbarkeit scheinbar geringer ist. Die Eier werden zwar befruchtet, der Keimling stirbt aber an Überhitzung ab, bevor das Ei gelegt wird. Es ist möglich, dass bei vielen scheinbar unbefruchteten Eiern in Wirklichkeit ein früher Fruchttod eingetreten ist.